Das Unpersönliche im Fokus

Jan 24, 2020


Seitdem ich denken kann, stehe ich im Mittelpunkt meines Lebens und in dieser Zeit wurde meiner Person viel Aufmerksamkeit geschenkt. Also kein Wunder, dass ich mein Leben, mich selbst und später auch mein Business so persönlich genommen habe.

Als Baby haben mich alle angelächelt und mir gesagt, wie hübsch ich bin. „Shailia, du wirst den Jungs das Herz brechen.“ Als Kleinkind galt ich als frühreif und intelligent. Mit vier Jahren bin ich schon in die Schule gekommen. „Shailia, hei, wow! Du hast deinen vollen Namen richtig buchstabiert.“ (Das war der äußerst einfache Zulassungstest.)

Als Teenager schwärmten meine Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten von meinem sonnigen Gemüt, meinem freundlichen Wesen und vielem mehr. „Shailia, du hast Charisma! Du kannst super schreiben und letzte Woche hast du so gut gesungen in der Kirchenaufführung.“

Als Erwachsener ging das nahtlos weiter. Dieses Mal standen meine unvergleichlichen Kompetenzen und Stärken – z.B. als Führungskraft – im Vordergrund. Der „StrengthsFinder“ hat mir aufgeschlüsselt und erklärt, wie einzigartig leistungsfähig ich als „RELATOR“ (tief gehende Beziehungen) und „LEARNER“ (strategisches Denken) bin.

Später als Unternehmerin stufte mich das „Wealth Dynamics Profile“ als „THE MECHANIC“ ein. Mechaniker besitzen die Fähigkeit, strukturiert zu denken, Systeme aufzustellen und zu implementieren.

Noch später habe ich den „Brillanz-Quadranten“ einer Business-Mentorin kennengelernt. Meine persönliche Brillanz: schneller Vertrauensaufbau sowie komplexe Zusammenhänge verstehen und einfach, verständlich wiedergeben zu können – am besten durch Sprechen (Videos, Webinare, Vorträge etc.).

In den letzten elf Jahren als Mentorin für Experten und Solopreneure habe ich selbst Dutzende solcher Einstufungen von meinen Kunden gehört, z.B. „Shailia, ich bin introvertiert und eine klassische Scanner-Persönlichkeit.“

Und ich würde Hundert Euro darauf wetten, dass du eine ähnliche Liste an persönlichen Eigenschaften herunterbeten könntest, wenn wir uns gegenüber stehen und ich dich darum bitten würde.

Denn wir sind stark konditioniert, und fragen uns Dinge wie: „Welcher Typ bin ich, was macht mich aus und was passt zu mir?“ Oder sogar: „Wenn ich ein „Tri Top"-Sirup wäre, wäre ich eher Johannisbeer-, Holunderblüte- oder Waldmeister-Geschmack?“ Oder: „Bin ich als Unternehmerin geeignet?“ Oder: „Was ist mein Krafttier?“ Oder: „Bin ich eher jemand, der ein großes oder ein kleines Geschäft braucht?“

Alles DAS GLEICHE im Kern.

Die eigenen Stärken und Talente zu kennen, kann manchmal sehr sinnvoll und hilfreich sein.

Doch hier ist das Ding …

Wir denken (für gewöhnlich) viel zu viel nach über uns selbst bzw. über unsere Person, unsere persönlichen Gedanken, unsere persönliche Geschichte, unsere besonderen Merkmale, Schwächen, Vorlieben etc. und beschäftigen uns wiederholt mit unserem kleinen „ich“ (EGO).

Ich habe das selbst jahrelang gemacht und meine Kunden sogar dazu aufgefordert, dasselbe zu tun. Weil ich dachte, es sei für ihr Business wichtig zu wissen, wie sie ticken, um sich entsprechend ausrichten zu können.

Heute sehe ich das anders …

Für mich persönlich war das Kreisen um mich selbst (das Persönliche), eher limitierend und hat oft Leid erzeugt. Heute interessiere ich mich wesentlich mehr für das Unpersönliche in jedem Menschen bzw. in jeder Unternehmerin.

Heute beschäftige ich mich gern mit dem großen „ICH“ bzw. mit der universellen Erfahrung aller Menschen.

Während ich diesen Text schreibe, leben fast 8 Milliarden Menschen auf der Erde, Tendenz steigend. Wenn wir das Unpersönliche im Fokus haben, haben wir die Dinge im Blick, die diese 8 Milliarden Menschen verbinden – unabhängig von individuellen Identitäten.

Und wir können uns die Frage stellen: „Was habe ich mit allen Menschen gemeinsam?“

Nun ja … jedes Mal, wenn du dir diese Frage stellst, wirst du etwas Neues sehen. Das wünsche ich dir jedenfalls. Hier sind einige der Antworten, die ich über die Jahre erhalten habe, als ich nach innen gegangen bin und mir diese Frage gestellt habe:

  • Wir empfangen Ideen und Impulse, die zu unserer jeweiligen Situation passen, in dem Moment, in dem wir sie brauchen. Als Online-Coach bekomme ich z.B. Impulse für Networking-Gelegenheiten, wenn ich mit anderen Unternehmern in Verbindung kommen möchte. Der Landwirt in Indonesien erhält Ideen, wie er seinen Acker effizienter bewässern könnte, wenn es lange nicht geregnet hat. Der Bäcker in Brasilien hat Einfälle für saisonale Gebäck- und Brotsorten in der Faschingszeit. Auf Englisch nennt man das „responsive intelligence“.
  • Wir siegen und wir verlieren. Ich teste vielleicht einen Marketing-Trichter und bringe ihn nicht zu meiner Zufriedenheit zum Laufen – auch nicht nach 6 Monaten. Eine andere Online-Unternehmerin bekommt das in den ersten vier Wochen spielend hin. Ein Kind in den USA übt seine Fähigkeiten im Fußballtor und wird später in die Nationalmannschaft berufen. Ein anderes Kind lässt frustriert jeden Ball durch und gibt die Torwart-Position trotz „best effort“ nach zwei Wochen auf.
  • Wir sind für vieles nicht verantwortlich. Die Sonne geht auf und wieder unter, ganz ohne uns. Unser Blut fließt, ohne unser bewusstes Einwirken. Eine Raupe wird zum Schmetterling, das Gras wächst und Sterne werden geboren – ganz ohne, dass wir nur einen Funken dazu beitragen. Es gibt unendlich viele Dinge, wofür wir nicht zuständig sind und worüber wir keine Kontrolle haben – auch im Business. Hast du schon mal überlegt, was du wirklich kontrollieren kannst?
  • Wir erleben die Welt zu 100% durch den Filter unserer Gedanken. Es gibt keine Ausnahme. Niemand bleibt davon verschont. Fühlen wir uns z.B. gestresst, liegt die Ursache in unseren stressgeladenen Gedanken. Das Stress-Erlebnis entsteht direkt durch diesen Filter.

Dr. George Pransky, ein Schüler von Sydney Banks, ein langjähriger Lehrer der „3 Principles“ und ein sehr geschätzter Mentor von mir, nennt diese gemeinsame und unpersönliche Erfahrung „das System“. Er sagt: „Sobald du das System verstehst, beginnt das System für dich zu arbeiten.“

Warum könnte es für dich interessant sein, das Unpersönliche in den Fokus zu stellen? 

  • im Unpersönlichen liegt die Befreiung aus dem menschlichen Leid, das durch das ernst nehmen von persönlichem Denken verursacht wird.
  • im Unpersönlichen entstehen die unendlichen Einfälle und Lösungen, die du für dein Business brauchst.
  • im Unpersönlichen findest du die Leichtigkeit und den Schlüssel zum entspannten Erfolg.

Aber nimm mich nicht beim Wort, sehe selbst hin und lebe die Frage: „Was habe ich mit allen Menschen gemeinsam?“

Ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse du gewinnst …

… when you look to the wisdom inside of you :-)

CU sehr bald wieder online :-)

Dein virtueller Coach,
Shailia



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