Über den Datenspeicher hinausgehen

Jan 17, 2020

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Meinen ersten Berührungspunkt mit Computern hatte ich in den frühen 80er Jahren. Damals war ich 6 Jahre alt und nutzte die freie Lernzeit in der Grundschule, um an einem sehr schlichten Computer Mathematik und Lesen zu üben. Es gab auch Spiele, mit denen wir Formen und einfache Geometrie lernen konnten. Diese vorprogrammierten Lernprogramme waren auf großen, biegsamen Disketten gespeichert. Kannst du dich daran noch erinnern?

In den frühen 90er Jahren nutzte ich die Computer im Agnes Scott College „Computer Lab“ zum schreiben. Oft gingen diese Schreib-Sessions bis spät in die Nacht – Kaffee und Zucker machten es möglich ;-) Damals wurden die Disketten kleiner und wir nutzten sie nur noch, um wirklich wichtige Informationen zu speichern. Erinnerst du dich noch an all die bunten Diskettenhüllen, die man mit einem Stift beschriften konntest? 

In den Jahren 2000-2010 wurden die Disketten immer überflüssiger. Wir speicherten unsere Daten und alles was wir jemals wieder erinnern wollten, auf der Festplatte unseres Rechners oder im Internet.

Heutzutage kannst du alles was dich interessiert innerhalb von einer Minute auf deinem Smartphone googeln. Glaub ́ mir, ich weiß wovon ich spreche.

Neulich besuchte mich meine jüngere Schwester aus den USA hier in Deutschland. Sie googelte buchstäblich alles in dieser Zeit, vom Straßenschild, das sie nicht kannte, bis hin zu Kultur- oder Städteinfos.

Heutzutage gibt es eine unglaubliche Fülle an Informationen, die jederzeit für uns verfügbar ist. Ganz schön komfortabel, oder? Und speziell in den letzten vierzig Jahren sind wir richtig gut darin geworden, von unserem Datenspeicher aus zu agieren.

Hiermit meine ich nicht nur den Speicher(-platz), den wir in der modernen Technologie nutzen. Ich spreche vor allem über unseren besten, unseren persönlichen Computer: Den menschlichen Körper, inklusive Gehirn, Darm, Muskeln und unserer ureigenen DNA.

In unserem körperlichen Wesen speichern wir buchstäblich alles was wir jemals erlebt haben!

Zum Beispiel Wissen, dass wir uns im Laufe unseres Lebens angeeignet haben. Fähigkeiten, die wir durch Interesse und Praxis erworben haben. All die guten und schlechten Erfahrungen und darauf basierenden Rückschlüsse und Überzeugungen. Krankheiten und Viren, mit denen unser Körper gekämpft hat. Ich könnte diese Aufzählung noch ewig weiterführen ...

Als UnternehmerInnen beziehen wir uns auf unseren inneren und äußeren Erfahrungsschatz, um herauszufinden, welche Business- oder Marketingstrategien in der Vergangenheit gut funktioniert haben. Wir schauen dabei auf unsere eigenen Erfahrungen (innerer Speicher) und auf Erfahrungen, die andere gemacht haben (äußerer Speicher).

Dieser Erfahrungsschatz erinnert uns an die Dinge, in denen wir wahre Naturtalente sind (z.B. frei sprechen in einem Video), aber auch an die Dinge, für die wir hart gearbeitet haben, um gut darin zu werden (z.B. Verkaufsgespräche führen). Wir verlassen uns auf den Datenspeicher, um zu spüren, welche Art von Aufgaben uns Spaß macht, oder eben auch nicht.

In der Unternehmerwelt haben wir gelernt, dass es wünschenswert, zuverlässig und sicher ist, vom Datenspeicher aus zu agieren. Und ganz ehrlich? Arbeiten vom Speicher aus kann richtig cool sein. Warum sollte man das Rad jedesmal neu erfinden?

Aber vielleicht ist das auch nicht die einzige Frage, die wir uns stellen sollen. Eine Alternative könnte sein: „Gibt es etwas außerhalb des Datenspeichers, wo wir unsere Aufmerksamkeit vielleicht noch gar nicht (oder zu wenig) hingerichtet haben?

Für mich kommt in meinem Geist ein klares „JA!“ auf diese Frage.

Lass uns zusammen hinschauen ...

Bevor wir das tun, noch ein kleiner Hinweis: Alles was ich hier mit dir teile, basiert auf den Erkenntnissen, die ich persönlich mit dem inneren und äußeren Datenspeicher gemacht habe. Bitte verstehe es nicht als absolute Wahrheit, sondern als Inspiration auch in diese Richtung zu schauen und zu beobachten, was du für dich selbst sehen kannst. Aber jetzt, lass uns loslegen!

Stell dir einen Moment lang vor, dass du etwas Neues in deinem Business kreieren willst. Vielleicht hast du eine Idee für verschiedene Lektionen, die du ordnen und als Online-Kurs anbieten möchtest. Und stell dir vor, dass du diesen Kurs für Tausende von Menschen online verfügbar machen möchtest.

Womit würdest du beginnen?

Nimm dir einen kleinen Moment, um darüber nachzudenken.

Die meisten Menschen würden höchstwahrscheinlich anfangen mit ihrem vorhandenen Datenspeicher zu arbeiten.

Sie würden z.B. mit folgender Eingangsfrage starten: „Welches Wissen habe ich bereits, das ich zum geplanten Kursinhalt beitragen kann?“ Eventuell erinnern sie sich, wie sie in der Vergangenheit Inhalte produziert haben und wählen genau diese Form wieder, mit der sie bereits erfolgreich waren.

Vielleicht fragen sie aber auch einen Mastermind-Partner um zu erfahren, wie seine Erfolgsstrategien lauten, um möglichst viele Menschen online zu erreichen. Oder sie buchen einen Coach oder einen Kurs, der sie beim Launch ihres eigenen Kurses unterstützt.

All das nenne ich arbeiten vom inneren oder äußeren Datenspeicher aus. Und es ist absolut nichts Verwerfliches daran, dieses Vorgehen zu wählen.

Doch hier ist das Ding ...

Für die meisten Menschen ist das arbeiten vom Datenspeicher aus ein Teil unserer Konditionierung und somit eine Gewohnheit, die wir selten hinterfragen. Wenn wir hiermit arbeiten, dann sind wir für gewöhnlich im Autopilot-Modus und unreflektiert unterwegs. Uns ist gar nicht bewusst, dass es noch andere Optionen gibt.

Bitte stelle dir jetzt noch einmal vor, dass du etwas Neues in deinem Business kreieren möchtest. Aber diesmal ohne deinen inneren oder äußeren Datenspeicher anzuzapfen. Stelle dir einfach vor, es gäbe ihn nicht, und du müsstest eine neue, frische Quelle der Erkenntnis finden.

Da dies wirklich wichtig ist, wiederhole ich es noch mal: Du schaust nicht nach einer bereits vorhandenen Information, du schaust nach einer ganz neuen Erkenntnis. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Wohin schaust du?

Nimm dir einen Moment Zeit, um das zu spüren.

Egal wohin du schaust, es muss außerhalb deines Erfahrungsschatzes liegen ... an einem Ort, der nicht auf den Disketten ist, nicht auf der Festplatte, nicht im Internet, und nicht auf der Erinnerung deines Körpers oder eines anderen Menschen basiert.

Ich persönlich habe begonnen das hier zu sehen ...

Es gibt etwas, das größer ist als ich, von dem ich aber dennoch ein Teil bin. Eine tiefere Intelligenz hinter dem Leben, aus der ich entstanden bin und mit der ich zutiefst verbunden bin.

Wenn ich mir dessen wirklich bewusst bin, dann kann ich mich von meinem Datenspeicher wegbewegen und in diesen anderen Bereich eintauchen. Diesen Bereich nenne ich die Quelle. Von dort aus habe ich uneingeschränkten Zugang zu frischen Gedanken, Ideen und Impulsen.

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie ich dahin komme?

Ich nehme das Gefühl von Ursprungsenergie wahr.

Es ist wie das Gefühl einer beruhigenden Stille, einem subtilen Gefühl, dass etwas durch mich durchkommen möchte, ein sanfter Schubs in eine bestimmte Richtung oder aber die Eingebung mit einer bestimmten Person zu sprechen.

Wenn ich dort hingehe, zur Quelle, dann gibt es für gewöhnlich zwei Szenarien:

Entweder bekomme ich Hinweise auf Erfahrungen, die ich bereits gemacht habe. Oder ich bekomme die Eingebung etwas komplett Neues auszuprobieren. Auch wenn ich noch nicht verstehe warum ... und auch, wenn alles gar keinen Sinn ergibt und ich dafür eine steile Lernkurve hinlegen, oder mich aus meiner Komfortzone heraus bewegen muss.

Damit du einen Einblick bekommst, wie das in der Praxis aussieht, teile ich mit dir, was mir in der letzten Zeit passiert ist ...

Ich habe die Eingebung (aus der Quelle) bekommen, ein Online-Gruppen-Programm zu einem mir relativ fremden Thema auf den Markt zu bringen. Dieser Einfall hat für mich keinen Sinn ergeben, weil ich 1:1-Coaching als meine größte Stärke betrachte und diese Form der Zusammenarbeit bevorzuge. Doch ich habe über fünfzig Teilnehmer mit Leichtigkeit dafür gewinnen können. Das Programm lief sehr erfolgreich, hat tolle Feedbacks erhalten und hat mir große Freude bereitet. Auch wenn in meinem Datenspeicher hinterlegt ist, dass ich kein Gruppentyp bin.

Ich habe in letzter Zeit den Impuls (aus der Quelle) erhalten, aufschlussreiche Artikel zu verfassen. Und dass, obwohl ich keine Mega-Texterin bin (schon gar nicht auf deutsch) und in der Vergangenheit eigentlich gar nicht so gern geschrieben habe. Ich schreibe und schreibe und schreibe in letzter Zeit, auch wenn der Datenspeicher mich daran erinnert, dass ich eigentlich gar keine Schreiberin bin.

Ich erzähle dir das, weil ich davon überzeugt bin, dass alles, wirklich alles von der Quelle kommen kann, wenn wir offen bleiben und neue Erfahrungen willkommen heißen.

Ehrlich gesagt, begeistert es mich von Tag zu Tag mehr zu beobachten, was ich sehe, wenn ich mich mit der Ursprungsenergie verbinde und wie sich das Leben anstrengungslos durch mich entfaltet, wenn ich an diesem inneren Ort bin.

Je mehr ich mich traue, mich außerhalb des Datenspeichers zu bewegen, und das Gefühl von der Quelle spüre, umso erfüllter und freudvoller fühlt sich mein Business an.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass sich zahlreiche innovative Möglichkeiten auftun, somit ein abheben auf dem Markt wie von selbst passiert und ich meine Kunden mit frischem Denken beglücken kann.

Und ich möchte auch dich von ganzem Herzen dazu einladen, den Blick von deinem bisherigen inneren und äußeren Datenspeicher weg zu lenken, und offen dafür zu sein, was du sonst noch für dich und dein Business sehen kannst.

CU sehr bald wieder online :-)

Dein virtueller Coach,
Shailia

 

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