Es gibt eine Geschichte, die ich einmal gehört habe –
und die mich nie losgelassen hat.
Ein Tiger läuft in einem Käfig auf und ab.
Hin und her, hin und her.
Er hat den Boden unter seinen Pfoten schon ganz abgenutzt.
Er wirkt müde, unruhig, aufgewühlt.
Man spürt seinen Hunger nach Freiheit,
seine verzweifelte Sehnsucht, da rauszukommen.
Was er nicht sieht, ist dies:
Die Käfigtür steht sperrangelweit offen.
Sie war die ganze Zeit offen –
nur eben nicht in die Richtung, in die das Tier schaut.
Der Ausgang liegt hinter ihm.
Und weil es immer weiter nach vorn drängt
sucht, strampelt, findet es den offenen Weg nie.
Ich glaube, viele von uns leben so.
Wir haben seelischen Schmerz.
Wir fühlen uns festgefahren.
Wir analysieren, grübeln, kreisen in Gedanken –
machen uns Sorgen um die Zukunft,
hängen in der Vergangenheit fest,
versuchen uns hinauszudenken oder das zu reparieren,
was ang...
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